Anlässlich der Überholung eines Jagdgewehres im Jahre 1978 sahen Dir. Karl Haidvogl und ein Waidkamerad beim Büchsenmacher ein Jagdhorn hängen. Beide entschlossen sich sofort, ein solches zu kaufen, doch benützten sie es vorerst nicht.
Im November 1978 wurde in der Schulküche der Hauptschule (HS 1) zum Wildessen geladen, bei dem auch der Bezirksschulinspektor, selbst ein Waidmann, anwesend war. So erinnerte man sich der beiden Hörner - ein drittes Horn war im Besitz der Jagdgesellschaft - und so wurden von drei Lehrern die Signale "zum Essen", "Reh tot" und "Hase tot" geblasen. Wohlbemerkt diese drei Herrschaften waren keine Jäger, im Zuge der Veranstaltung ergriffen sie aber die Initiative. Für Karl Haidvogl war dies das Startsignal zur Bildung einer Jagdhornbläsergruppe. Er konnte fünf weitere Waidmänner von seiner Idee begeistern und so begannen die Bläser im Jänner 1979 mit dem Unterricht in einer Musikschule. Zunächst war es für die Anfänger ziemlich schwierig, den Hörnern richtige Töne zu entlocken und die Idee der Gründung einer Jagdhornbläsergruppe schien zum Scheitern verurteilt. Ein neuer Lehrer nahm sich der Gruppe mit viel Geduld an und langsam konnte sich eine Besserung abzeichnen.
Im Jahre 1981, also zwei Jahre nach Gründung der Gruppe, fand auf Schloss Rosenau der zwölfte niederösterreichische Jagdhornbläserwettbewerb statt. Nach einigen Überlegungen beschloss man, an diesem Bewerb teilzunehmen, um wieder einiges dazuzulernen. Von 16 teilnehmenden Gruppen erreichte die JBG Retz den 15. Rang und damit das Bläserabzeichen in Bronze, worauf sie sehr stolz war. Von nun an begannen die Bläser noch öfter zu proben, um das Niveau zu steigern. Im Jahre 1982 und 1983 nahmen sie abermals an den Wettbewerben teil und erreichten schon viel bessere Ränge.
1984 wurden zwei Parforcehörner (Wiener Horn) angekauft und zwei Bläser mussten umlernen, um den Klang der Hörner zu verbessern. Im selben Jahr ermöglichte ein Politiker und Gönner der JBG Retz die Anschaffung einer einheitlichen Kleidung, spielte dies doch bei den Bewerben auch eine große Rolle. Mit der Besetzung von fünf Fürst-Pless-Hörnern und zwei Parforcehörnern erreichte die Gruppe bei den Bewerben von 1984-1988 fünfmal Silber mit Rängen zwischen dem sechsten und dem zwölften Platz, was für die Bläser einen riesigen Fortschritt bedeutete.
Die bisherigen Auftritte der JBG Retz: Umrahmung von Jagden, Hubertusmessen, Hegeschauen, Geburtstagen von Waidkameraden, Hochzeiten und Begräbnissen. Einweihung von Hubertuskapellen, der Retzer Adventmarkt, Hubertusmesse bei den Retzer Weintagen, Gestaltung des Festwagens beim Retzer Weinlesefest, Jagdgala auf Schloss Riegersburg, Heimatabend mit Maibaumumschneiden in Pörtschach gemeinsam mit dem Retzer Chor, Konzerte mit dem Retzer Gesangsverein, gemeinsames Auftreten mit der Volkstanzgruppe, Empfang einer deutschen Jagdgesellschaft in der Flughafenhalle Wien-Schwechat und vieles mehr.